Die Teilnehmer des Sommer Grand Prix 2001 werden zur
optimalen Anpassung neuer Sprunganzüge digital vermessen. Der Scanliner
und die Technologie der tecmath AG machen es möglich.
Hinterzarten/Schwarzwald,
August 2001
Ein zu großer Sprunganzug führt zur Disqualifikation der Springer. Ein
zu enger Anzug behindert die Athleten beim Sprung. Die seit letzter Saison
geltenden neuen Vorschriften des Internationalen Schiverbands (F.I.S.)
machen die optimale Anpassung des Anzugs an die unterschiedlichen Körper
der Athleten zusätzlich schwierig. In den vergangenen Jahren war der
Sprunganzug immer wieder ein heiß umstrittenes Diskussionsthema zwischen
den Sportlern und der F.I.S.
Wenn
es nach dem Willen der F.I.S. geht, tauchen solche Schwierigkeiten in
Zukunft nicht mehr auf. Alle Teilnehmer am F.I.S. Sommer Grand Prix 2001
(10. – 12. August 2001) in Hinterzarten werden durch den Einsatz
modernster Body-Scanner-Technologie der tecmath AG vermessen und digital
erfasst. Zu diesem Zweck hat der deutsche Schiverband den Scanliner
gebucht, den weltweit ersten mobilen Truck mit integriertem
Body-Scanner-System zur mobilen, dreidimensionalen Erfassung und berührungslosen
Vermessung von Menschen.
Die
Vermessungsaktion in Hinterzarten ist ein erster Testlauf, den der
deutsche Skiverband (D.S.V.) im Auftrag des internationalen Schiverbands
(F.I.S.) ausführt. Ziel ist die Entwicklung neuer, optimal angepasster Skisprunganzüge, die dem neuen Reglement der F.I.S. entsprechen.
Vorgeschrieben ist darin auch die genaue Vermessung der Skispringer vor
jedem Wettkampf.
Athleten sollen vom neuen Reglement der F.I.S.
profitieren
Nach den neuen F.I.S. Regeln darf zwischen Anzug und Körper der Springer nicht mehr als
acht bis zehn Zentimeter Luft sein. Dadurch wird der aerodynamische
Auftrieb durch den Sprunganzug reduziert. Athletische Springertypen werden
nicht länger benachteiligt und extreme Hungerkuren werden überflüssig.
„Auch die
Disqualifikation von Athleten aufgrund regelwidriger Anzüge, wie bei
Andreas Goldberger letzte Saison hier in Hinterzarten, kann durch die
Vermessung im Vorfeld des Wettkampfs vermieden werden.“, so Walter
Hofer, Race Director der F.I.S. „Wir sind der Meinung, dass der
Scanliner zur Umsetzung unserer Normen ein sehr gutes Hilfsmittel sein könnte"
Technologische Umsetzung der F.I.S.-Normen
erfordert Präzision, Schnelligkeit, Mobilität und Zuverlässigkeit
Die Umsetzung der
F.I.S-Vorgaben ist sehr aufwändig. Um diese Herausforderung optimal zu
meistern, will die F.I.S. moderne Technik einsetzen. Erforderlich ist
hierfür eine Technologie, die Körpermaße präzise, schnell und zuverlässig
erfassen kann. Für den Einsatz an verschiedenen Wettkampforten muss das
System zudem mobil und leicht zu installieren sein. Mit der Verbindung aus
Body-Scanner-System und Scanliner bietet die tecmath AG hierfür das
passende Lösungskonzept:
Als Truck kann
der Scanliner zusammen mit dem Weltcup-Tross von Wettkampfort zu
Wettkampfort fahren. Dort angekommen, ist die integrierte Scan-Technologie
sofort einsatzbereit. In der Scankabine des Scanliners werden die Sportler
durch den 3D Body Scanner Vitus/smart innerhalb weniger Sekunden
dreidimensional erfasst. Der Body Scan steht dann als „Digitaler
Zwilling“ zur Verfügung, die weitere Maßabnahme erfolgt unabhängig
von der physischen Präsenz der Athleten mit ScanWorX, dem digitalen Maßband.
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Digitaler Zwilling (Quelle:
tecmath AG) |
scanliner Truck (Aussenansicht)
(Quelle: tecmath AG) |
Erfahrungen mit der Vermessung von Sportlern hat die tecmath AG bereits gemacht: So wurde
zum Beispiel im Mai 2001 in Magglingen (Schweiz) das komplette Schweizer
Olympiateam für die Winterspiele 2002 in Salt Lake City vermessen. Auf
Basis der gewonnenen Daten werden die Schweizer Sportler nun mit
individuell angepasster Sportbekleidung ausgestattet.
„Für die Bewältigung der
F.I.S.-Anforderungen ist unser Scanliner ideal geeignet. Das werden wir
hier beweisen.“, so Dr. Andreas Seidl, Vorstandsmitglied der tecmath AG.
„Egal ob Martin Schmitt, Sven Hannawald, Andreas Goldberger oder Adam
Malysz – praktisch alle Weltklasseathleten sind in Hinterzarten am Start
und nehmen auch an der Vermessung teil. Wer könnte die Vorteile unserer
Technologie besser beurteilen als diese Spitzensportler?“
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