Wie schon so oft in der Vergangenheit wurde auch diese
Skiflugveranstaltung von den Tücken des Windes heimgesucht. So mußte
schon am Donnerstag das Training wegen Wind und Regen abgebrochen werden.
Auch am Freitag konnten die von der FIS geforderten angebrachten Windsegel
kleinere Unterbrechungen des Trainings- und Qualifikationsdurchgangs nicht
verhindern. Doch Renndirektor W. Hofer hatte durch seine langjährige
Erfahrung das richtige Gespür die Springer sturzfrei vom Balken zu
lassen. Die favorisierten Flieger Hannawald, Schmitt, Malysz und Ammann
wurden durch den jungen Finnen Veli Matti Lindström, der mit 205 m die
größte Weite stand, ganz schön geschockt. Er plaziert sich mit dieser
Leistung immer mehr im Feld der absoluten Weltelite. Sein Teamkollege
Matti Hautamäki unterstrich mit 201 m die gute Arbeit ihres Trainers M.
Kojunkoski.
|
Veli-Matti Lindstroem, zeigt auch bei der
Skiflug-WM sein ganzes Können. |
09.03.02: 1. Wettkampftag
Pünktlich um 09:30 Uhr begann das Training für den ersten
Wettkampftag. Das Wetter zeigte sich heute von der besseren Seite. Die
wenigen Unterbrechungen durch wechselnde Winde waren für das Skifliegen
normal. Matti Hautamäki sprang mit 214,5 m am weitsten, griff aber leider
in den Schnee. Die Jury sah sich veranlaßt, den Anlauf für den ersten
Wertungsdurchgang zu verkürzen. Für große Weiten wurde also das ganze
Können der Springer verlangt. Titelverteidiger Sven Hannawald kam mit
einer Weite von 202 m am besten zurecht. Zur Freude der tausenden
Skisprungfans wurde der Anlauf für den 2. Durchgang wieder verlängert.
Auch diesmal stand Hannawald mit exakt derselben Weite zur Halbzeit ganz
oben. Ihm folgten Schmitt, Hautamäki, Lindström und Ammann. Adam Malysz
fiel durch einen total verkorksten Sprung auf Rang 18 ab. Leider mußten
wir wieder Unsportlichkeiten der zahlreich angereisten polnischen
"Fans" beobachten. So wurde Sven Hannawald auf dem Weg zur
Schanze mit Schneebällen beworfen. Liebe polnische Fans, muß das
sein?
Sven Hannawald
schreibt weiter Geschichte!
Durch ein über Nacht aufgekommenes Orkantief vermischt
mit Schneeschauern und Windgeschwindigkeiten von etwa 20 m/s mußte der 2.
Wettkampftag abgesagt werden. Leid tun konnten einem die zahlreichen Fans
aus Nah und Fern, die nur für den Sonntag anreisten, aber trotzdem viel
Verständnis für die Entscheidung der Jury aufbrachten. Ganz klar, die
Sicherheit der Springer geht vor! So siegte Sven Hannawald hochverdient
mit einem Punktevorsprung von 28 Zählern vor Martin Schmitt, der damit
den deutschen Doppelerfolg perfekt machte.
Hanni ist es damit gelungen als erster Springer, seit der Austragung der
Skiflugweltmeisterschaft, seinen Titel aus dem Jahr 2000 erfolgreich zu
verteidigen.
|
Blicken wir kurz zurück in das Jahr 1983, damals wurde schon einmal ein
Deutscher zum "König vom Teufelsberg" gekrönt. Klaus Ostwald
aus Klingenthal erkämpfte damals den Titel und hat mit Sven Hannawald
einen würdigen Nachfolger gefunden. |
Endstand
1.
Sven Hannawald (GER)
|
396,3 Punkte
|
2.
Martin Schmitt (GER)
|
368,3
Punkte
|
3.
Matti Hautamäki (FIN)
|
363,4
Punkte
|
4.
Veli Matti Lindström (FIN)
|
362,6
Punkte
|
5.
Simon Amman (SUI)
|
360,0
Punkte
|
|